Wenn es irgendwo zwickt oder drückt kann das Pferd den Rücken nicht loslassen und korrekt schwingen. Es macht sich also fest, weil es Schmerzen hat. So ist sinnvolles Reiten nicht möglich – einer Gesunderhaltung des Pferdes wird entgegengearbeitet.
Viele unpassende Sättel hinterlassen sprichwörtlich Spuren im Pferderücken.
Kuhlen hinter den Schultern, Dellen im hinteren Bereich der Sattellage, abgescheuerte Haare, die berühmten weißen Flecken...
Leider sind einige der Meinung, dass ein richtig passender Sattel nur für Pferde im Hochleistungssport wichtig ist. In den unteren Klassen sei das nicht so wichtig. Dass das unsinnig ist, sollte sich von selbst verstehen. Schließlich läuft ein Hobbyjogger auch nicht in Schuhen die ihm 2 Nummern zu klein sind, nur weil er nur einmal die Woche joggen geht, oder?
Viele Pferde sind sehr leidensfähig und sagen sehr spät oder nie, wenn ihnen was weh tut. Daher hat man als Reiter die Verantwortung, für einen passenden Sattel zu sorgen, damit das Pferd den Reiter schmerzfrei tragen kann!
Um einen passenden Sattel erkennen zu können, helfen diese Passformkriterien:
Bei diesem Sattel stimmen die Kopfeisenwinkelung und die Schulterwinkelung überein. Der Sattel hat also die passende Weite für dieses Pferd.
Würden die beiden Linien auseinander laufen, wäre der Sattel zu weit. Würden sich die Linien schneiden, wäre der Sattel zu eng.
Wichtig ist es auch, den Längsschwung zu beachten. Denn der Schwung des Sattels sollte mit dem Schwung des Pferderückens übereinstimmen.
Das Kopfeisen kann unterschiedliche "Passformzustände" haben.
Es kann passend, zu eng, zu weit oder zu eng und zu weit gleichzeitig sein.
Auf dem Weg zum passenden Sattel muss auch die seitliche Widerristfreiheit unbedingt bedacht werden. Das Polster sollte nicht zu hoch beginnen, da sonst zu viel Gewicht auf den oberen Teil des Trapezmuskels kommt und der sich so nicht weiter bilden kann bzw. zurück bildet. Es sollten also vom Widerrist zum Sattelkopf noch drei Finger hinein passen ABER auch seitlich zum Widerrist drei bis vier Finger Platz haben.
Die Ortweiten (Kammerweiten) sind leider nicht genormt. Das heißt, dass sie von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich ausfallen. Das kommt daher, dass die einzelnen Hersteller unterschiedlich lange Kopfeisen haben und auch unterschiedliche Kopfeisenformen.
Des Weiteren kommt es auch auf die Form des Kopfeisens an.
Diese Kopfeisen habe alle die gleiche Ortweite (Abstand der Ortspitzen). Jedoch ist die Winkelung der Schenkel auf Grund der Kopfeisenform (V- oder U-förmig) sehr unterschiedlich.
Bei einem passenden Kopfeisen ist die Winkelung der Schenkel parallel zur Schulterwinkelung des Pferdes. Zusätzlich dazu muss das Kopfeisen den passenden Radius/oberen Bogen für das Pferd haben, also entweder eher V-förmig verlaufen, oder eher U-förmig, um dem Widerrist und den Dornfortsätzen ausreichend Platz zu lassen.
Auch die Sattelkissen müssen in ihrer Winkelung zum Pferderücken passen. Sie dürfen weder zu steil, noch zu flach gewinkelt sein, da sie sich sonst in die Rückenmuskeln drücken und die Auflagefläche des Sattels sehr klein wird. Der Querschwung darf keinesfalls außer Acht gelassen werden.
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